Philosophie

Fragen. Liebe. Weisheit. Staunen und Kitzeln im Kopf. –

Jeden Tag staunen wir über etwas. Die Welt, das Leben, die Mitmenschen oder wir selbst lassen uns staunen und werfen bei uns ganz (un)bewusst Fragen nach dem Sinn des Lebens auf. Geht man mit offenen Augen durch die Welt,  kitzelt es uns im Kopf und wir drängen und begeben uns auf die Suche nach Antworten. Aristoteles stellte die These auf, dass (… genau) wegen (diesen) Staunens (…) die Menschen jetzt wie auch früher angefangen (haben) zu philosophieren.“ Für Aristoteles und seinen Lehrer Platon ist dieses Staunen der Ursprung der Philosophie. Aber was ist P-H-I-L-O-S-O-P-H-I-E? Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Liebe zur Weisheit“. Wenn man sich jetzt fragt, was eigentlich Weisheit ist, dann ist man mitten im Thema Philosophie.

Der  englische  Philosoph  Bertrand  Russell  beschreibt  das  Wesen  der  Philosophie  mit  folgenden  treffenden  Worten:  „Sobald  wir  anfangen  zu  philosophieren,  führen  selbst  die  alltäglichsten  Dinge  zu  Fragen,  die  man  nur  sehr  unvollständig  beantworten  kann.  Die  Philosophie  kann uns  zwar  nicht  mit  Sicherheit  sagen,  wie  die  richtigen  Antworten  auf  die  gestellten  Fragen heißen,  aber  sie  kann  uns  viele  Möglichkeiten  zu  bedenken geben,  die  unser  Blickfeld  erweitern  und  uns  von  der  Tyrannei  des  Gewohnten  befreien.  Sie  vermindert unsere  Gewissheit darüber,  was  die  Dinge  sind,  aber  sie  vermehrt  unser  Wissen  darüber,  was  die  Dinge sein könnten.  Sie  schlägt  die  etwas  arrogante  Gewissheit  jener  nieder,  die  sich  niemals  im  Bereich des  befreienden  Zweifels  aufgehalten  haben,  und  sie  hält  unsere  Fähigkeit,  zu  erstaunen, wach, indem  sie  uns vertraute  Dinge  von uns  nicht  vertrauten Seiten zeigt.“

Die  fundamentalen  Fragen  der  Philosophie!
Der  deutsche  Philosoph  Immanuel  Kant  bestimmt  den  Gegenstand  der  Philosophie,  indem  er die  philosophische  Reflexion  auf  drei  fundamentale  Fragen  zurückführt,  die  wiederum  in  eine vierte, alles  umfassende  Frage  münden:

  1. Was kann ich wissen?
  2. Was sollich tun?
  3. Was darf ich hoffen?
  4. Was istder Mensch?

Dementsprechend  lassen  sich  folgende  Disziplinen  innerhalb  der  Philosophie  unterscheiden, die  im  Laufe  der  einzelnen  Kurshalbjahre  (der  Jahrgänge  11  bis  13)  zum  Thema  werden  können:

  • Erkenntnistheorie, Metaphysik (Sprachphilosophie)
  • Ethik, Staatsphilosophie(Politische  Philosophie)
  • Metaphysik, Religionsphilosophie(Geschichtsphilosophie)
  • Anthropologie

Der Philosoph, so Kant, muss  also

  1. die Quellen des  menschlichen Wissens,
  2. den Umfang des möglichen und nützlichen Gebrauchs  allen  Wissens, und endlich
  3. die Grenzen der Vernunft bestimmen können.

Schülerinnen  und  Schüler,  die  das  Fach  Philosophie  wählen,  erhalten  nicht  nur  einen  bleibenden  Eindruck  von  den  Fragen  und  Themen,  die  jeden  Menschen  umtreiben  (Glück  und  Leid, das  richtige  Handeln,  die  Bestimmung  des  Menschen,  die  Erkennbarkeit  der  Welt  u.v.m.).  Sie lernen  auch,  sich  im  Denken  zu orientieren  sowie  das  eigene  Denken  zu  reflektieren,  oftmals auch  in  Konfrontation  mit  den  Denkern  der  Philosophiegeschichte,  deren  Fragen  und  Antworten auch heute  noch aktuell  sind und zum  Selbstdenken anregen.