Nötzel, Benedikt
E-Mail: nbe@ge-langerwehe.de
Fächer: Deutsch, Politik, Sozialwissenschaften, Wirtschaft
Vom 3.12. bis zum 9.12.2023 besuchten uns im Rahmen des von Erasmus finanzierten Austauschs zehn Schülerinnen und Schülern sowie vier Lehrkräfte unserer portugiesischen Partnerschule aus Sardoal. Die portugiesische Partnerschule ist ebenfalls Mitglied des Netzwerks „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“, womit sich die Wahlen zum Europäischen Parlament am 09.06.2024 als Schwerpunkt unseres Austauschs, an dem 13 Schülerinnen und Schüler unserer EF unter der Leitung von Frau Schoenen und Herr Nötzel teilnehmen, geradezu aufgedrängt haben.
Am Montag den 4.12. konnten wir neben unserer Austauschgruppe auch die portugiesische Generalkonsulin, Frau Lidia Margarida Bandeira Nabais, an unserer Schule willkommen heißen, die die portugiesische Austauschgruppe begrüßte. Anschließend begannen wir mit der inhaltlichen Auseinandersetzung und die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem positiven Einfluss der EU auf ihr individuelles Leben auseinander – zuallererst wurde hier natürlich die Möglichkeit des grenzenlosen Reisens innerhalb des Schengenraums und die Unterstützung des kulturellen Austauschs genannt, den wir in dieser Woche alle erleben durften. Neben diesem positiven Einfluss der EU wurden auch die Herausforderungen herausgearbeitet – von Migration bis Klimakrise, dem Krieg in der Ukraine bis zum Krieg im Gazastreifen – vor denen die EU derzeit steht. Auf dieser Grundlage bereitete die Schülerinnen und Schüler Fragen vor, die sie am darauffolgenden Mittwoch Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Brüssel persönlich stellen konnten. Neben dem deutschen Abgeordneten Herrn Daniel Freund nahmen sich auch die drei portugiesischen Europaabgeordneten Herr Pedro Marques, Frau Marisa Matias und Herr João Pimenta Lopes insgesamt eine Stunde Zeit für unsere deutsch- portugiesische Austauschgruppe, sodass sich ein spannendes Gespräch mit verschiedenen europäischen Perspektiven entwickelte. Dabei zeigte sich auch, dass die Herausforderungen trotz der Verschiedenheit der Mitgliedsländer ähnlich sind. Besonders der Erfolg der extremen Rechte, aber auch Klimakrise, Migration und Korruption bewegten die Schülerinnen und Schüler und provozierte kritische Nachfragen. Im Anschluss an das Gespräch, genossen alle noch einen Nachmittag im vorweihnachtlichen Brüssel, bevor es am Abend zurück nach Langerwehe ging.
Den Donnerstag nutzten wir, um den Besuch in Brüssel zu reflektieren, aber auch um die Arbeit der Abgeordneten und Ablauf und Herausforderungen eines Gesetzgebungsprozesses kennenzulernen. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften hierfür in die Rolle von Abgeordneten des Europäischen Parlaments und stimmten im Rahmen eines Online-Rollenspiels über einen Gesetzesvorschlag ab. Dabei wurden die verschiedenen im Europaparlament vertretenen politischen Gruppen repräsentiert, sodass sich eine dynamische Kompromissfindung unter Einsatz sämtlicher rhetorischer Kniffe unserer Schülerinnen und Schüler ergab – und das alles auf Englisch.
Neben diesem aktuellen europäischen Fokus machten wir uns auch auf eine historische Europäische Spurensuche und besuchten die Karlsstadt Aachen, die einen positiven historischen Wegpunkt der Europäischen Integration darstellt. Am Freitag besuchten wir außerdem Köln und das dortige EL-DE Haus, welches in der Zeit des Nationalsozialismus als Gefängnis der Gestapo diente. So wurde sowohl das Zusammenwachsen Europas in Aachen als auch die Folgen eines totalitären und diktatorischen Regimes für die Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen aufgezeigt und unterstrichen, wie wichtig Rechtsstaat, Demokratie, Freiheit und Menschenrechte für unser gemeinsames Leben in Europa sind.
Wir freuen uns schon auf unseren Gegenbesuch in Portugal im März 2024.
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