Der Europatag der Q1

Vor der Fahrt nach Bonn zur Vertretung der Europäischen Kommission gab es sicherlich die ein oder andere Unklarheit unter den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 12 bezüglich der vielen Institutionen, die in der EU verortet werden: Was das Europäische Parlament ist, wusste man immerhin schon. Schließlich war man am Europatag des Vorjahres in Brüssel gewesen, hatte dort eine Führung durch das EU Parlament bekommen und das Ganze durch einen Besuch im Parlamentarium abgerundet. Aber was war nochmal die Aufgabe der Kommission? Und wieso gibt es eine Kommission in Bonn, wo sie doch eigentlich in Brüssel sein soll?? Und was ist der Unterschied zwischen dem Europäischen Rat, dem Rat der Europäischen Union und dem

Europarat??? Da kann sich in der Tat auch schon mal Ratlosigkeit breitmachen!

All diese Fragen konnten jedoch durch den zweistündigen interaktiven Vortrag in der Vertretung der EU-Kommission in Bonn geklärt werden. Das kleine Büro in Bonn begeht in diesem Jahr das 70jährige Jubiläum und ist somit die älteste der drei Vertretungen in Deutschland. Jedes der 27 Mitgliedsländer der EU hat solche Vertretungen, die u.a. Bindeglied zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Kommission sind. Denn die Kommission ist letztendlich die Institution, deren 27 Kommissare die Gesetzesvorschläge machen, die dem EU-Parlament und dem Rat der EU (Ministerrat) zur

Abstimmung vorgelegt werden. Letztere sollte eben nicht mit dem

Europäischen Rat verwechselt werden (der sich aus den Regierungschefs der 27 Mitgliedsstaaten der EU zusammensetzt, die sich mehrfach im Jahr treffen) und dem Europarat (der gar keine EU-Institution ist, dem aber trotzdem alle EU-Länder angehören, aber auch noch 29 andere europäische Länder).

Für die Langerweher Zuhörerinnen und Zuhörer war besonders der Teil des Vortrags wichtig, der sich mit der Europawahl befasste, denn alle Anwesenden werden am 9. Juni zum ersten Mal stimmberechtigt sein und somit mit entscheiden, wer die 96 Abgeordneten sind, die Deutschland nach Brüssel schickt. Hier gab es viele interessante Infos hinsichtlich der Wahlbeteiligung, der zur Wahl stehenden Parteien etc., die in Form eines Quizzes vermittelt wurden, den alle mit viel Engagement mitmachten, den schließlich winkten den ersten 10 Platzierten kleine Gewinne.

Mehrfach wurde während des Vortrages zum einen an die ursprünglichen Motive für die europäische Integration erinnert, an den wirtschaftlichen Aufbau und die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden nach zwei verheerenden Weltkriegen. Zum anderen an die gemeinsamen Werte, wie z.B. das Bekenntnis zur Demokratie und zur Rechtsstaatlichkeit, für die es durchaus lohnen sollte, zur Wahl zu gehen.

Impressionen