Im Hambacher „Wald“
Zwei Schuljahre läuft das neue Erasmus+ – Projekt C.L.E.A.N., das im Sommer 2019 an der Europaschule Langerwehe begonnen wurde. Die prägnante und einfache Abkürzung C.L.E.A.N. steht dabei für den etwas komplizierteren Projektnamen „Community League for Environmental Action Network“: Gemeinsam mit 5 Schulen aus den Projekt-Partnerländern Türkei, Spanien, Italien, England und den Niederlanden, die die deutschen Schüler und Lehrer im Laufe der beiden Jahre besuchen, werden Aktionen geplant und durchgeführt, die den Schutz der Umwelt im Fokus haben.
Im Laufe der Beschäftigung mit dem Thema fiel den 15 Schülern aus dem achten Jahrgang und den 5 beteiligten LehrerInnen auf, dass sich die Europaschule ja ganz nah am „Hot-Spot“ der internationalen Umweltschutzaktivitäten befindet, dem „Hambacher Wald“, oft etwas abwertend auch „Forst“ genannt. Dort wird durch die Besetzung des Waldes nicht nur dessen finale Zerstörung, bzw. Abholzung verhindert, sondern auch auf den schädlichen Einfluss der Braunkohleverbrennung für das Weltklima, bzw. dessen Erwärmung, aufmerksam gemacht.
Neugierig geworden engagierte die Erasmus+-Gruppe den bekannten Naturführer und Waldpädagogen Michael Zobel aus Aachen und machte sich außerhalb der Schulzeit (!) auf den Weg, natürlich klimagerecht mit dem Zug! Vom Bahnhof Buir aus ging es zu Fuß in den nahegelegenen Wald, wo die Gruppe viele Dinge über den sehr seltenen und sicherlich schützenswerten „Stieleichen-Hainbuchen-Maiglöckchen-Wald“ erfuhren. Als besonders krass empfanden dann alle Beteiligten den abrupten Übergang in das bereits gerodete Gelände und das so entstandene trostlose Niemandsland, hinter dem die Braunkohlebagger sich immer näher heranarbeiten. Höhepunkt der Begehung war sicherlich der Besuch der Baumhausiedlung „Oak-Town“, in der sich die Schüler mit den Aktivisten unterhalten und einiges über deren Motive und Motivation erfahren konnten.
Müde, aber voller neuer Erfahrungen und Gedanken, machten sich die Schüler und Lehrer anschließend mit der Gewissheit auf den Heimweg, den europäischen Partnern viel über das international bekannte Symbol des Widerstandes gegen Umweltzerstörung und Klimawandel, den „Hambacher Wald“, berichten zu können.