Einblicke ins Land der Wälder und Seen im Kunstunterricht
Ende Mai war Vesa Vahermaa zu Besuch in einem der Kunstkurse des 12. Jahrgangs der Europaschule Langerwehe, Gesamtschule. Vesa kommt aus Finnland und studiert als ERASMUS-Student an der RWTH Aachen Betriebswirtschaft. Das Hochschulprogramm ERASMUS fördert seit über zwanzig Jahren grenzüberschreitende Mobilität von Studierenden. Möglich wurde der Besuch des Finnen im Kunstkurs in Langerwehe durch das Projekt „Europa macht Schule“. Ziel dieses Programms ist es, den Gedanken des europäischen Austauschs lebendig werden zu lassen. Dafür ermöglicht es Schülerinnen, Schülern und Gaststudierenden aus ganz Europa eine Möglichkeit zur Begegnung und zum direkten Austausch.
Vesa Vahermaa erzählte von sich und stellte den Schülerinnen und Schülern seine Heimat in Wort und Bild vor. Er sprach aus seiner persönlichen Sicht über Finnland, dem Land der Wälder und Seen, über die Geschichte, die Kriege, wie das Land sich von Deutschland unterscheidet, über Kunst, Musik, Natur und Sprache. Sehr interessant war es für die deutschen Schülerinnen und Schüler in einer Art Hitparade einiges über die finnische Popkultur zu erfahren. Sie sahen Musikvideos und bewerteten sie. Die Songtexte hatte der Student aus Finnland in einem kleinen Heft für alle Schüler ins Deutsche übersetzt.
Die schönsten Momente der kurzen Unterrichtsreihe sind in einem Video festgehalten. Zum Schluss der Reihe gestaltete der Kunstkurs eine riesige Kollage mit vielen Elementen, die in den Schulstunden mit dem finnischen Studenten eine Rolle gespielt hatten. Die Schüler Sven Nadrowski und Karim Al Montassir präsentierten dann zusammen mit dem ERASMUS-Studenten und ihrem Kunstlehrer Martin Platzbecker das Video und die Kollage bei der Abschlussveranstaltung von „Europa macht Schule“ im Super-C-Gebäude der RWTH Aachen den Projektteilnehmern anderer Schulen. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Student aus Finnland von den Aachener Organisatoren von „Europa macht Schule“ eine Urkunde für sein besonderes Engagement für Europa.
Durch „Europa macht Schule“ werden Studierende aus allen Teilen Europas zu Minibotschaftern ihres Landes. Sie werden in die Unterrichtsstunden einbezogen und gestalten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ein individuelles Projekt mit einem Umfang von drei bis fünf Unterrichtsstunden. Im Mittelpunkt steht die Kooperation von Schülerinnen, Schülern und Studierenden unter gemeinsamer Zielsetzung. Die Studierenden erhalten die Gelegenheit, ihr Herkunftsland aus einem persönlichen Blickwinkel vorzustellen und sie treten in einen Dialog mit Kindern und Jugendlichen ihres Gastlandes. Stereotype Bilder, Zuschreibungen und vorgefasste Ideen einer Kultur können aufgebrochen und reflektiert werden.