AUSTAUSCH mit Chile
Das Deutschland Plus Programm des Pädagogischen Austauschdienstes ist nur auf den ersten Blick ein „einseitiger Austausch“. Schülerinnen und Schülern, die in ihren jeweiligen Herkunftsländern Deutsch lernen und in diesem Bereich herausragende Leistungen vorweisen können, wird mittels eines Stipendiums ermöglicht, ihre Sprachkenntnisse in Deutschland in einem 2-3wöchigen Aufenthalt anzuwenden. Sie werden in Gastfamilien untergebracht und besuchen die Schule der jeweiligen Gastgeschwister. Es erfolgt kein von der Schule organisierter Gegenbesuch.
Die Europaschule Langerwehe ist seit 2017 aufnehmende Schule und wurde bereits von Schülergruppen aus Ägypten, Norwegen, Griechenland, Kroatien und Großbritannien besucht. In diesem Jahr kündigte sich eine 11köpfige von einem Deutschlehrer begleitete Schülergruppe aus Chile an, die bei Schülerinnen und Schülern von Klasse 6 bis 12 untergebracht wurden.
Natürlich versuchte man den Gästen so viel wie möglich der heimischen Region zu zeigen und so wurden Exkursionen ins Töpfereimuseum, nach Aachen, Bonn und Köln unternommen. Aber auch die Familien dachten sich vieles aus, um ihrem Chilenen bzw. ihrer Chilenin etwas Besonderes zu zeigen. Ergänzt wurde das Besichtigungsprogramm durch intensiven Deutschunterricht und Hospitationen in ausgewälten Unterrichtsstunden, um das hiesige Schulsystem kennenzulernen.
Die Gastgeber der Europaschule Langerwehe bekamen im Gegenzug jedoch auch viel zurück. Die chilenischen Schülerinnen und Schüler erstellten Präsentationen über ihr Land und zogen damit von Klasse zu Klasse. Die so besuchten Schülerinnen und Schüler der Schule staunten nicht schlecht, was sie alles über dieses Land erfuhren, das buchstäblich auf der anderen Seite der Welt gelegen ist. Sie lernten, dass Chile ein Land ist, das alle erdenklichen Extreme innerhalb seiner Grenzen zusammenbringt. Zwischen den hohen Gipfeln der Anden und den Stränden des Pazifiks, der Hitze der Atacamawüste und der Kälte Patagoniens leben Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Und um dies anschaulich zu machen, erzählte jeder Gast von seinem Heimatort, denn jeder kam aus einer anderen Gegend Chiles, die im extremsten Fall 4000 km voneinander getrennt liegen. Untermalt wurden die Präsentationen von Tanz- und Gesangsdarbietungen, die alle begeisterte. Bei der Abschlussfeier durften die geladen Gäste darüber hinaus noch leckere Gerichte aus dem Land der Anden probieren.
Der zweiwöchige Besuch der Gäste aus Südamerika war mit anderen Worten ein kultureller Austausch wie man ihn sich besser nicht vorstellen kann.