Besuch aus dem Land der Pyramiden
Wenn man die 11 deutschen Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 11 bis 13 der Europaschule Langerwehe, die zu Beginn des Schuljahres am Deutschland Plus-Programm teilgenommen haben, im Vorfeld gefragt hätte, was sie mit dem Land „Ägypten“ in Verbindung bringen, so hätten die Assoziationen sicherlich zwischen den Pyramiden der ehemaligen Hochkultur und den Problemen der aktuellen Gesellschaft gereicht. Doch was weiß man eigentlich von „den Ägyptern“? Eigentlich so gut wie nichts. Und sicherlich hätte man nicht zwingend die, von außen betrachtet, strengen religiösen Regeln, nach denen die Menschen in diesem Land leben, mit stets gut gelaunten und lebensfrohen Menschen in Verbindung gebracht.
Situationsbeschreibung: Ein kleiner gemieteter Reisebus macht sich am frühen Morgen von der Europaschule Langerwehe auf in Richtung Tagebau Inden zu einer 3stündigen Führung. Im Bus sitzen 11 hellwache ägyptische Austauschschülerinnen und -schüler im Altern von 17 und 18 Jahren, von denen eine eine Melodie summt. Die (italienisch-stämmige) Busfahrerin drückt dem Mädchen das Busmikrofon in die Hand und so kommt es, dass der ganze Bus singend und klatschend am 10 Minuten entfernten Reiseziel ankommt.
Szenenwechsel: Damit mehr Schülerinnen und Schüler der Europaschule als die 11 deutschen Gastgeber die Gäste kennenlernen, haben diese eine Präsentation über die Kultur ihres Heimatlandes erstellt, mit der sie durch die Klassen touren. Und auch hier zeigt sich, dass die Ägypter „den Rhythmus im Blut haben“: Höhepunkt einer jeden solchen Präsentationsstunde ist am Ende der Stunde das gemeinsame Tanzen zur ägyptischen Musik, bei dem besonders die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe begeistert mitmachen.
Das Programm Deutschland Plus Deutschland Plus, an dem die Europaschule Langerwehe in diesem Schuljahr zum ersten Mal teilnimmt und dass diese deutsch-ägyptische Begegnung letztendlich ermöglicht hat, wird vom Auswärtigen Amt finanziert und vom PAD in Bonn mit Hilfe interessierter Schulen aus ganz Deutschland durchgeführt. Ziel ist es, leistungsstarke ausländische Schülerinnen und Schüler, die in ihrem Heimatland Deutsch lernen, zu fördern, in dem ihnen ein 3wöchiger Deutschlandaufenthalt ermöglicht wird. Zwei Wochen davon verbringen die Gäste, die aus ganz unterschiedlichen Ländern kommen können, in Gastfamilien, hospitieren im Unterricht ihrer Gastgeschwister, machen Ausflüge und erhalten so einen guten Einblick in die Kultur des Landes, dessen Sprache sie in ihrem Heimatland, in unserem Fall Ägypten, lernen.
Für unsere Gäste aus Ägypten gab es dann auch ein breites und abwechslungsreiches Programm: Natürlich wurden die Städte Köln und Aachen besucht; aber der Besuch aus dem Wüstenstaat sollte natürlich auch frische Luft tanken und in Natur eintauchen, all dies im Rahmen einer 3stündigen Wanderung durch den Nationalpark Eifel. Weiter Highlights aus der Region waren der Besuch im Tagebau Inden und ein Kreativ-Workshop im Töpfereimuseum. Darüber hinaus gab es Empfänge beim Bürgermeister Herrn Göbbels und dem Prinzen von Merode mit anschließender Schlossführung. Ergänzt wurde das offizielle Programm durch Ausflüge mit der jeweiligen Gastfamilie. Und die äußerten sich am Ende der zwei Wochen durchweg positiv über ihren Gast aus Ägypten.
Im Anschluss an den zweiwöchigen Aufenthalt in Langerwehe verbrachte die Gruppe noch einige Tage in Berlin, bevor sie nach Kairo zurückflog.