Neues Jahr, neuer Austausch mit dem Collège du Pic Saint Loup

Was für einige die erste Reise war, war für andere die letzte. Von Ende November bis Anfang Dezember kamen die Schüler*innen des Collège aus Saint-Clément-de-Rivière uns in Langerwehe besuchen, wo wir schon eine Woche die Möglichkeit hatten, die Austausch-
schüler*innen kennenzulernen oder alte Bekanntschaften wieder zu sehen.
Da diese Woche wie im Flug verging, freuten wir uns umso mehr auf die Zeit in Montpellier vom 15.01. – 22.01.2024.
Trotz der Tatsache, dass die Hinfahrt in der Nacht erfolgte, wurde gelacht, gequatscht und ab und zu natürlich ein bisschen geschlafen. Am nächsten Tag schafften wir es noch pünktlich zum Mittagessen in der Kantine, in der wir die Wahl zwischen zwei Mahlzeiten hatten.
Sogar auf dem Weg dorthin merkte man, wie streng und strukturiert diese Schule ist. Mit ihren 850 Schüler*innen haben die “Wächter” trotzdem alles unter Kontrolle und sorgen für Ruhe und Ordnung, indem sie mit einem Mikrofon alles vorgeben. So wird man klassenweise aufgerufen, damit es weder zu Gedrängel noch zum Schubsen kommt. Durch Zäune, die das gesamte Schulgelände umfassen, kann dementsprechend niemand den Schulhof betreten oder verlassen, ohne, dass ein Wächter oder eine Lehrkraft das veranlasst.

Ein Bild vom Unterricht konnten wir uns leider nicht machen, aber dafür von der wunderschönen Umgebung. So sahen wir beispielsweise an unserem ersten richtigen Tag Montpellier selber. Mit einer Rallye konnten wir alle Sehenswürdigkeiten erkunden. So hat unsere Gruppe daraus zum Beispiel ein kleines Spiel erfunden und jedes Mal, wenn wir an der Sehenswürdigkeit angelangt waren, wurde ein Selfie als Erinnerung gemacht. Und für die, die bereits fertig waren ging es in die Shopping Mall.
Je nachdem, wie schnell man fertig war, hatte man auch Zeit. Doch nach so einer aufregenden und vor allem anstrengenden Tour war es dann doch nochmal schön ein wenig zu sitzen und sich über die Lieblingssehens-würdigkeiten auszutauschen.
Da mittwochs bei den Franzosen der Unterricht nur kurz ist, so wie bei uns der Dienstag, mussten wir schon gegen 14 Uhr an der Schule sein. Von dort aus haben wir dann den Nachmittag mit den Familien und evtl. deren Freunden verbracht!

Gut ausgeschlafen und mir viel Motivation startete der nächste Tag. Wir machten einen Ausflug zum Pont du Gard, welcher nicht nur schön aussieht, sondern auch sehr besonders ist. Mit seinen 49 Höhenmetern ist er die höchste römische Aquäduktbrücke der Welt. Diese wurde dazu genutzt, um die Stadt Nîmes täglich mit rund 20.000 Litern Wasser zu versorgen! Nachdem wir diese spannenden Fakten erfahren durften, machten wir uns alle auf den Weg, diesen besonderen Ort hautnah zu erleben. So wanderten wir mehrere Strecken ab und entdeckten dabei wunderschöne Orte und trafen auf sehr freundliche Leute, mit denen wir uns tatsächlich auch auf
Französisch unterhielten. Nachdem wir noch eine kurze Zeit im Souvenirladen verbrachten, ging es mit dem Bus weiter zum Haribo-Museum. In diesem schossen wir viele Fotos, probierten Gummibärchen und haben sehr viele neue Dinge entdeckt und vor allem einen sehr berühmten deutsche Spruch auf Französisch gelernt: “Haribo c’est beau la vie, pour les grands et les pestits!”.

An unserem letzten Ausflugstag ging es gemeinsam mit unseren französischen Austauschschüler*innen nach Pézénas. Nach der Rallye hatten wir wieder etwas Freizeit; man hatte die Möglichkeit, im Park sein Picknick zu essen oder etwas anderes zu machen. Viele haben sich auch in ein warmes Café gesetzt und dort den letzten Schultag der Franzosen vor dem Wochenende ausklingen lassen. Nachdem wir an der Schule ankamen, hieß es für uns tschüss Schule, hallo Wochenende!
Unsere letzten zwei Tage standen an, in denen wir alle nochmal die Zeit vollkommen genießen wollten. Von shoppen, bis Schlittschuhfahren war alles dabei. Das Wichtigste war jedoch: Wir hatten Spaß! Und so sehr wir wünschten, dass es noch nicht vorbei war, mussten wir bereits Sonntagabend Abschied von unseren Freunden nehmen. Es flossen viele Tränen und es gab viele letzte, schöne Umarmungen.

In der Zeit durften wir nicht nur in die Welt der Sprachen, sondern auch in die der Kulturen eintauchen. Mit vielen neuen Erfahrungen und gesammelten Erlebnissen sind nicht nur unsere Taschen vollgepackt, sondern auch unser Wissen. Und somit sprechen wir für alle, die an diesem Austausch teilnehmen durften, wenn wir sagen, dass man wertvolle Dinge erlernte.

Sanja Keitel, 10b