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Wer schon einmal Stockholm besucht hat, weiß, dass die Stadt sehr sauber, fast steril, wirkt: Nirgends findet man Graffitis oder andere Spielarten der Street-Art und all die Wände, die hier in Deutschland besprüht, beklebt oder anderweitig verziert sind, wirken dort geradezu ‚jungfräulich‘. Diesen Eindruck hatten die 14 Schülerinnen und Schüler der Europaschule Langerwehe unter der Leitung von Susanne Nehls-Bhayani und Klaus Dauven, als sie Ende Januar die schwedische Hauptstadt und die Partnerschule Montessori Mondial besuchen durften.
Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung, was der Schwerpunkt des Gegenbesuchs der Schweden an der Europaschule Langerwehe mitten im Monat März sein sollte, natürlich nicht schwer: Street Art, und zwar nicht nur in der Theorie, sondern richtig praktisch! So wurden zwei Spielarten ausgesucht und gemeinsam mit den Austauschschülern auf dem Schulgelände realisiert. Die eine Technik war das Reverse Graffiti, bei dem bestehende Patina mit dem Hochdruckreiniger partiell entfernt wird, so dass durch den dadurch entstehenden Kontrast eine Zeichnung, oder, wie in unserem Falle, der Schriftzug ‚Erasmus+‘ entstand. Der zweite Teil des Kunstprojekts war die Technik ‚Paste-up‘, bei der im Vorfeld bemaltes und ausgeschnittenes Papier im öffentlichen Raum mit Kleister an Wände geklebt wird. Hier entstanden viele Phantasievögel, die mit Landesfarben und -flaggen angemalt waren und die eigentlich auf dem Oberstufengebäude in Form eines Peace-Zeichens angebracht werden sollten. Leider kam den schwedischen und deutschen Street-Art-Künstlern und Künstlerinnen hier der Starkregen in die Quere, so dass die Vögel jetzt den Flur der Kunsträume verzieren.
Aber nicht nur in der Schule wurde das Thema ‚Kunst‘ groß geschrieben, auch bei den Besuchen der beiden Städte Aachen und Köln wurde neben den obligatorischen Punkten wie Aachener und Kölner Dom, einem Brauhaus und einer Stadtrallye, einiges Künstlerisches geboten: Die schwedische Gruppe machte einen Workshop im Ludwig-Museum und die ganze Erasmus+ – Gruppe besuchte mit Führung das ‚Street-Art-El-Dorado‘ Köln-Ehrenfeld, wo riesengroße Murals von weltbekannten Künstlern auf sie warteten.
Über die Ästhetik und den Sinn von Street-Art kann man ohne Frage heftig streiten, aber nach dieser intensiven Woche kann man mit Sicherheit eines sagen: Auch der schwedischen Gruppe wird ihre Hauptstadt Stockholm bei ihrer Rückkehr sehr sauber, fast steril vorgekommen sein!
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